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Forte dei Marmi

Unser langersehnter und doch wie im Flug vergangene Urlaub in Forte dei Marmi ist nun schon wieder eine ganze Weile her. Nichtsdestotrotz möchte ich auch hier einige meiner gesammelten Impressionen und Tipps für einen Besuch in einer der schönsten Gegenden Italiens teilen.

Die Küstenlandschaft Versilia liegt im nordwestlichen Teil der Toskana in den Provinzen Lucca und Massa-Carrara. Eingerahmt vom Meer und den Apuanischen Alpen reihen sich mehrere kleine Orte von Viareggio bis Forte dei Marmi in wunderschönem italienischem Flair aneinander.

Making Memories

Doch ein Urlaub im Ausland ist dieses Jahr wohl per se schon etwas Besonderes und alles andere als selbstverständlich. Als es dann zur Wahl eines Ziels in Europa kam, war für mich jedoch klar, dass es nur eine Wahl geben kann. Denn für mich ist die Versilia der Ort meiner Kindheit. In keinem anderen Reiseort der Welt habe ich dasselbe Gefühl wie dort. Durch die alljährlichen Besuche mit meiner Familie durfte ich an diesem schönen Ort so viele unvergessliche Erinnerungen sammeln, dass ich keinen anderen Platz der Welt bevorzugen würde. Ich bin fest davon überzeugt, dass man ein solches Gefühl durch keinen später besuchten Ort ersetzen kann und gerade deshalb bin ich umso glücklicher, diese Tradition auch heute noch fortführen zu können.

Für mich hat nicht nur Forte Dei Marmi, sondern die gesamte Küstenregion einen ganz besonderen Flair. Die Nähe der kleinen Orte, die quasi grenzenlos ineinander übergehen und doch jeder für sich etwas ganz Eigenes hat, gibt viele Möglichkeiten zum Entdecken und trotzdem das Gefühl von Geborgenheit. Der unendlich weite Blick auf das Meer auf der einen und die Alpen auf der anderen Seite lässt mich jedes mal wieder sprachlos werden. Der blaue Himmel über den Palmen der charakteristischen Strandpromenade mit seinen Strandbädern und Restaurants (dazu mehr im zweiten Teil) und das Gefühl, dass das Leben hier noch etwas langsamer geht, macht das vollkommene Lebensgefühl von Italien perfekt.

What We Love To Do

Am wichtigsten ist gerade an einem so friedlichen Ort wie Forte dei Marmi aber vor allem Eins: Entspannung. Doch in und um Forte gibt es natürlich ebenso viele Möglichkeiten für entspannte Aktivitäten. Diese schieben wir immer gerne auf die Werktage, da die Wochenenden doch recht busy werden können. Durch die Nähe zu Metropolen wie Mailand oder Florenz ist Forte letztendlich auch für Italiener ein dankbares Ziel für Wochenendtrips und die Restaurants, Straßen und Strandbäder dementsprechend voll.

Doch abgesehen vom Wochenendtrubel sind unter der Woche vor allem die lokalen Märkte immer wieder einen oder mehrere Besuche wert. Seit meiner Kindheit liebte ich es, hier Stunden mit meiner Mutter zu verbringen. Auf den Märkten werden vor allem Kleidung nach den neusten Trends (bei welchen selbst die italienischen Noname Brands wirklich sehr schnell sind), italienische Keramik und Haushaltswaren, Lederwaren wie Taschen und Schuhe, Strickwaren aus Cashmere, Bademode, Schmuck und teilweise auch Lebensmittel angeboten. Es ist somit für jeden etwas dabei.

Beachten sollte man nur, dass auf diesen Märkten Handeln so gut wie nicht möglich ist. Die meisten Stände werden von Boutiquen oder Länden der Orte selbst betrieben und oft bereits als „Outlet“ genutzt. Deshalb hat man vor allem in Forte mit etwas Glück auch mal die Chance das ein oder andere Markenteil zum Schnäppchenpreis zu ergattern. Oft sieht man Marken wie Woolrich, UGG, Tods, KENZO und je nachdem was sonst gerade noch so angesagt ist. Wer außerdem auf Lookalikes in guter Qualität steht, bekommt hier auch sämtliche gerade gehypten Ledertaschen in Stil von Bottega bis Balenciaga.

Hier die Termine der wichtigsten Märkte:

  • Montag: Lido di Camaiore (schöner Markt an der Strandpromenade aber eher klein und weniger Auswahl an Mode)
  • Dienstag: Viareggio (weniger hochwertige Angebote als in Forte aber trotzdem einen Besuch wert, da sehr groß und vielfältig)
  • Mittwoch: Forte Dei Marmi (für mich natürlich der beste Markt und definitiv ein must – von 8.00-14.00 Uhr am Piazza Guglielmo Marcconi)
  • Donnerstag: Pietrasanta, Viareggio, Lido di Camaiore
  • Freitag: Camaiore

J’Adior Forte Dei Marmi

Doch auch in den Orten selbst sollte man auf jeden Fall etwas bummeln gehen. In Forte haben sich zwischenzeitlich sehr viele Designer angesiedelt, sodass von Dior bis Fendi so gut wie jede Luxusmarke mit einem eigenen Store vertreten ist. Aber auch kleine Trendlabels wie Zimmermann werden vom lokalen Stores wie Fiacchini vertrieben. Das schöne daran ist, dass die Läden in einem Flair wie in Forte natürlich besonders schön gestaltet sind und durch die alten italienischen Fassaden einen ganz besonderen mediterranen Look bekommen.

Neben den Designern gibt es jedoch auch viele kleinere Boutiquen mit verschiedenen lokalen Brands wie Antica Sartoria und alle günstigeren italienischen Marken wie Calzedonia und Intimissimi zu entdecken. Was mir aber besonders gut gefällt ist, dass sich zwischenzeitlich auch einige Streetwear Brands in Forte angesiedelt haben. Somit findet man nun auch Stores von OFF WHITE, Golden Goose (Bagno Goose ist ein an die Strandbäder angelehnter Store in knallpink) oder Subdued.

Wer außerdem ein ganz besonderes (wenn auch nicht so günstiges) Souvenir sucht, wird definitiv auch bei den Luxuslabels fündig. Diese führen teilweise eigenen Forte dei Marmi Kollektionen, wie zum Beispiel Dior (Bodys, Armbänder, Taschen), Prada (Shopper und Dufflebags), Louis Vuitton (Neverfull) oder OFF WHITE (Taschen, Kleidung, Hüte).

Besonders schön ist es außerdem, erst am Abend durch die Läden zu bummeln. Da die Boutiquen über die Mittagszeit geschlossen sind und erst zwischen 16 und 17 Uhr wieder öffnen, sind die meisten danach bis Mitternacht geöffnet. Mit den charakteristischen Sonnenstühlen für den Türen ergibt sich auch hier wieder eine unvergleichlich entspannte Atmosphäre von italienischer Lebenslust.

Beach Life

Was jedem, der in die Versilia verreist bewusst sein sollte, ist, dass es hier kaum freie Strände gibt. Die gesamte Küstenregion ist fast ausnahmslos von privaten Strandbädern besetzt. In allen Orten gibt es lediglich kleine, abgelegene frei zugängliche Strände. Wer also auf den Strand im Urlaub nicht verzichten kann, sollte sich vor allem am Wochenende ein Strandbad suchen. Für uns kam und kommt hier nur das Bagno Gilda in Frage. Es ist zwar ganz am Ende von Forte angesiedelt und deshalb am besten mit dem Auto zu erreichen, doch der Weg lohnt sich definitiv. (Es gibt außerdem einen privaten kostenfreien Parkplatz)

Gilda ist eines der Strandbäder, welches (bis auf die erste Reihe mit Umbrellas) lediglich kleine Tents anbietet. Diese bestehen aus zwei Liegen, Sonnenstühlen, Tisch mit Stühlen, welche allesamt überdacht sind und somit ganztägig Schatten möglich ist. Der Unterschied für uns ist hier, dass man nicht nur alles mit frischen Handtüchern und Kissen bezogen bekommt, sondern auch, dass im Vergleich zu den meisten Strandbädern ein relativ großer Abstand zwischen den einzelnen Tents besteht.

Wenn während des Strandtages außerdem Hunger aufkommt, bekommt Gilda mit seinem Beach Restaurant sicher noch einen weiteren Pluspunkt. Da ich in einem separaten Post auf alle unsere Lieblingsrestaurants eingehen werde nur soviel vorweg: Gilda gehört definitiv zu den schönsten und besten. Besonders praktisch ist außerdem, dass alle Speisen und Getränke auch zum Tent serviert werden und man so nur wenig kostbare Sonnenzeit verpasst. Preislich variiert ein Tag bei Gilda nach Saison, Wochentag und Strandnähe. Es ist jedoch mit einem Preis von um die 100€ pro Tag zu rechnen. Hat man vor, über eine Woche jeden Tag am Strand zu sein, kann man dort auch direkt eine ganze Woche buchen.

Pisa & Co.

Während man sich in Forte dei Marmi bei Sonnenschein fast ausschließlich mit dem Fahrrad fortbewegt (praktisch wegen der kurzen Distanzen, ebenen Lage und engen Straßen), gibt es natürlich auch mit dem Auto noch einiges zu unternehmen. Nicht weit entfernt und definitiv einen Besuch wert sind folgende Orte:

  • Pisa: Besonders schöne Geschäfte mit italienischer Mode auch abseits des Touristentroubles und die Lieblingspizzeria meines Papas „Nando“
  • Carrara: Beeindruckende Marmorsteinbrüche
  • Pietrasanta: Wunderschöner alter italiensicher Ort im Hinterland mit süßen Boutiquen, Galerien und tollen Restaurants
  • Außerdem: Lucca, Massa, Viareggio, etc.

Aber auch bei etwas weiteren Distanzen können sich einige Ausflüge sehr lohnen:

  • Florenz (ca 120 km – meine Favoriten: Outlet the Mall und Gucci Garden)
  • Mailand (ca 250 km)
  • Portofino (ca 120 km)

Oh, Forte

Und so perfekt dieser kleine Ort auch ist, so gehört wohl auch eine etwas dekadentere Seite à la Saint-Tropez zu Forte dei Marmi. Jedoch wirkt das in der entspannten Atmosphäre von Italien nicht all zu störend und hängt letztendlich auch sehr stark von der Wahl der Hotels, Restaurants und Beachclubs ab. Wem jedoch gerade diese Seite von Forte besonders gut gefällt sollte sich an diese Adressen halten:

  • Hotel: Principe, La Datcha, Byron
  • Beach: Bambaissa, TWIGA
  • Food: Bistrot, Lorenzo

Da wir aber viel mehr die entspannte, traditionell italienische, lowkey Seite von Forte lieben und immer eine gute Mischung aus schickeren und ganz einfachen traditionellen Restaurants suchen, hat man es in Forte aber auch nur auf den ersten Blick etwas schwerer. Deshalb hier noch einige Einblicke in unsere (natürlich auch zu empfehlende) Wahl, das California Park Hotel. Alles Weitere folgt dann im zweiten Teil …

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